Noch bevor Apple ein massentaugliches Smartwatch-Erzeugnis in der Form der iWatch auf den Markt bringt, wollen die Konkurrenten wie etwa LG, Samsung, Sony und auch Asus entsprechend Fuß fassen. Die IFA 2014, die gestern in Berlin begonnen hat, fungiert dabei als Versuchsort schlechthin. Es werden viele neue Smartwatches vorgestellt und die Hersteller tasten ab, welche Vorlieben der Verbraucher bezugnehmend auf die intelligenten Wearables hat. Wie definiert der Verbraucher schick und was für Technik muss unter der Smartwatch-Haube stecken? Diese Fragen gilt es im Rahmen der weltgrößten Technik-Messe zu klären.
Viele neue Smartwatches sind geplant
Schon nächste Woche Dienstag soll Apple die iWatch vorstellen. Das zumindest prognostiziert die Gerüchteküche. Samsung, LG und auch Motorola haben bereits vorgelegt und Anfang des Jahres die ersten Smartwatches präsentiert. Ein richtiger Knüller war jedoch bisher noch nicht dabei, einzig und allein die Moto360 sprach einen Großteil der Fans an. Es folgte wenig später auch LG mit der neuen G Watch R, die ebenfalls über ein rundes Display verfügt. Der Trend geht daher in Richtung des bewährten und schlichten Armband-Uhren-Designs, gepaart mit neuster Technik.
Der Markt der Wearable-Computer befindet sich noch in den Anfängen. Die Verbraucher sind nach wie vor skeptisch und hinterfragen immer noch den Sinn einer Smartwatch. Schließlich kann doch das Smartphone schon alles was das Herz begehrt. Nach und nach steigt jedoch das Interesse an diesen Gadgets. Ein Grund dafür sind die regelmäßigen Produktupdates beispielsweise aus dem Hause Samsung. Die Handhelds sind aber teilweise noch ziemlich unausgereift. Die Oberfläche ist hakelig und auch die Akku-Leistung lässt noch zu wünschen übrig. Dennoch bleiben die Geräte im Gespräch und das ist wichtig.
Samsung fürchtet Apple
Der Fokus wird auch weiterhin auf die Funktionen gerichtet sein. Nur wenn die Hersteller den Verbrauchern triftige Gründe vor Augen führen, die ganz klar für eine Smartwatch sprechen, wird das Gerät auch ein Erfolg. Ansätze sind bereits sichtbar. So führt LG seit kurzem eine Smarwtatch, die in der Lage ist, die Schritte des Nutzers und auch den Puls zu messen. Somit fungiert das kleine Stück Technik als nützliches Gerät für die permanente Überwachung der Gesundheit des Trägers. Andere Hersteller wie Sony legen den Fokus auf die Navigation. Vor allem auf dem Fahrrad dürfte es durchaus praktisch sein den Weg über die Uhr zu erfassen. Mit einem Smartphone in der Hand macht sich das Lenken schließlich schlecht.
Auch Samsung zieht Schlüsse nach den ersten Produkt-Launches. So konnte festgestellt werden, dass die Verbraucher die Smartwatch eher unabhängig vom Smartphone verwenden wollen. Das klingt ein wenig nach den guten alten Zeiten der Handyuhren. Hier würde man jedoch kein Neuland betreten. Handyuhren verfügen über einen eigenen Sim-Karten-Slot und können somit, autonom betrieben, Anrufe ermöglichen und auch empfangen. Wirklich schicke Handyuhren, die auch noch eine satte Akku-Leistung haben, gibt es jedoch noch nicht. Es besteht also auch in diesem Bereich einiges Potential für eine kleine Revolution.
Samsung investiert viel Zeit und auch Geld in die Forschung, um noch vor Apple ein massentaugliches Werable in der Form einer kompakten Smartwatch zu schaffen. Das Ziel ist die Markherrschaft. Samsung ist aufgrund der recht kurzen Intervalle im Hinblick auf Produktupdates ziemlich weit vorn und führt den Smartwatch-Markt bisher auch an. Dennoch besteht die Angst, dass Apple bald die Führung übernehmen könnte.
Am Ende ist auch eine Smartwatch für viele Verbraucher ein kleines Schmuck-Accessoire, so dass man kaum mit klobigen und minderwertigen Designs punkten kann. Das muss den Herstellern stets bewusst sein. Apple könnte den Geschmack vollends treffen.
Der Trend könnte in Richtung curved Displays gehen
Alle Blicke sind zunächst auf die IFA gerichtet. Es werden in diesem Jahr wieder tolle Gadgets vorgestellt. Ein Eye-Catcher ist unter anderem auch der große LED TV von Samsung, der mit einem flexiblen Display-Panel ausgestattet ist. Zudem versetzte Samsung gestern Abend die Zuschauer mit der Präsentation des neuen Galaxy Note Edge ins Staunen. Dieser Mix aus Smartphone und Tablet verfügt über ein gebogenes Display.
Denkbar ist daher, dass man auch künftig bei den Smartwatches auf ein gebogenes Display setzt, die Technologie ist nun auch sichtbar vorhanden. Dank des gebogenen Displays können Steuerelemente auf Softwarebasis besser integriert werden. Insgesamt wächst somit auch die potentielle Bedienfläche der Sartwatch, ohne dass diese größer gemacht werden muss.
Nach der IFA 2014 ist vor der Apple Keynote. Sollte Apple am Dienstag eine eigene Smartwatch vorstellen, dürfte der Startschuss für eine neuen Ära vollends fallen. Apple kann sich schließlich auf die Kaufkraft der Jünger verlassen. Die Präsentation aus Cupertino wird wieder einmal mit Spannung erwartet.